„Was kann ich nach Ende meiner Zeit als InteA-Schüler tun, um beruflich in Deutschland Fuß zu fassen?“

Mit dieser Frage, die sich wohl viele junge Geflüchtete stellen, entstand der Kontakt zwischen den Lehrern der InteA-Klassen der KMS und der JUKO Marburg e.V., einem sozialen Träger für berufsvorbereitende Qualifizierungsmaßnahmen für junge Erwachsene und Geflüchtete. Denn die Schüler suchen zum Ende des Schuljahres nach einer sinnvollen Anschlussoption für die weitere Berufsplanung. Ob dies eine Qualifizierungsmaßnahme bei der JUKO sein könnte, wollten sie am besten selbst ausprobieren und schnupperten so einen Tag in der Probierwerkstatt des Jugendhilfeträgers. Dort wurden u.a. kleine Sterne aus Holz hergestellt und es zeigte sich schnell, dass es gar nicht so einfach war, mit Säge, Feile, Hammer und Co. umzugehen.

Im Rahmen des Projekts „Qualifizierung und Beschäftigung für junge Geflüchtete (kurz: Q&B, Flüchtlinge)“ werden den jungen Menschen ausbildungsmarktrelevante Kompetenzen vermittelt und sie darüber hinaus sozialpädagogisch betreut. Gefördert wird dieses Projekt mit Mitteln des Hessisches Ministeriums für Soziales und Integration. Während der Maßnahme, die JUKO Marburg e.V. bereits seit 1998 erfolgreich anbietet, können sich die jungen Menschen ausprobieren sowie Interessen und Talente ermitteln. Besonders gut kommt der vielfältige Praxiseinsatz entweder in der Werkstatt oder einem Forst- bzw. Gastronomiebetrieb an. Zusätzlich findet neben dem Praxiseinsatz einmal pro Woche eine Schulung statt, um Allgemeinbildung zu erhöhen, schulisches Basiswissen aufzufrischen und für das Bewerbungsprozedere fit zu machen. Die Maßnahme soll als Bindeglied zwischen Schule und Ausbildung dienen und nimmt Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse und Förderbedarfe der Geflüchteten. „Wir gehen im begleitenden Coaching individuell auf die Bedürfnisse der jungen Menschen ein. Das hilft insbesondere auch den jungen Geflüchteten bei ihrer Orientierung auf dem hiesigen Ausbildungsmarkt“, so Cornelius Klein (pädagogischer Mitarbeiter). Dass dies tatsächlich eine vielversprechende Anschlussoption für die Zeit nach der Schule sein kann, zeigte die Begeisterung, mit der die 11 InteA-Schüler den Tag mitgestaltet haben. Und bereits drei junge InteA-Schüler möchten noch vor Ende des Schuljahres ein einwöchiges Praktikum in der Probierwerkstatt absolvieren.